Bundestagswahl: FDP-Kandidat Tim Nusser zu Gast bei Oberbürgermeister Manuel Just
Weinheim. Die Bundestagswahl wirft ihren Schallen voraus. Die Erwartung der Parteien, dass sich viele Bürger frühzeitig entscheiden werden, um per Briefwahl ihre Stimme abzugeben, treibt auch die Direktkandidaten für den Wahlkreis Heidelberg/Weinheim an, zumal mit Lothar Binding (SPD) und Dr. Karl A. Lamers (CDU) zwei langjährige Abgeordnete nicht mehr antreten. Der FDP-Kandidat Tim Nusser (24) besuchte am Freitag Oberbürgermeister Manuel Just, um sich über die Sorgen und Wünsche der Kommunen zu informieren.
In erster Linie Geld – so könnte man die Antwort Justs auf den Punkt bringen. Zwar würdigte der OB die „gigantische Unterstützung von Bund und Land“ im Jahr 2020 und zeigte sich optimistisch, dass die Gespräche für das Jahr 2021 zu einem guten Ergebnis kommen. Aber: „Auch 2022 werden die Folgen der Coronakrise für die Kommunen noch nicht überwunden sein“, so Just. Denn viele Kommunen stünden „vor einem Berg von Infrastrukturmaßnahmen“.
Exemplarisch erwähnte Just die Digitalisierung der Schulen. Hier hakte Nusser (Bild: Marvin Ruder) ein. Die FDP werde sich dafür einsetzen, dass der Bund die Finanzierung der EDV-Fachkräfte an den Schulen dauerhaft übernimmt, versprach der 24-Jährigc. Aber die Liberalen würden sich auch für eine Umverteilung der Einkommensteueranteile zugunsten der Kommunen einsetzen, allerdings ohne Steuererhöhungen, wie Nusser hinzufügte. Man sehe vielmehr erhebliches Potenzial, die Effizienz der Bundesbehörden zu steigern.
Begleitet wurde Nusser von Oliver Willmann und Dr. Martin Bürmann vom Vorstand des FDP-Ortsverbands Weinheim. Sie kamen noch einmal auf die Digitalisierung der Weinheimer Schulen zurück. Insbesondere am Werner-Heisenberg-Gymnasium sei bei vielen Eltern eine große Unzufriedenheit spürbar, was die digitale Ausstattung der Schule angeht. OB Just bat in diesem Zusammenhang um mehr Geduld. „Wir sind am Ball, aber wir können nicht alles auf einmal machen“, erklärte er. pro