Weinheimer Ortsverband tagte: Weniger Spendengelder lassen Polster schmelzen – Kommunikation nach außen soll verbessert werden
Weinheim, (keke) Ihr Bundesvorsitzender Christian Lindner bekleidet zwar das Amt des Finanzministers. Der liberalen Basis in vielen Ortsvereinen mangelt es dennoch vielfach an der notwendigen finanziellen Ausstattung, um die 2024 (Kommunal- und Europa-), 2025 (Landtags-) und 2026 (Bundestagswahl) anstehenden nächsten Urnengänge erfolgreich bestreiten zu können. Dies gilt auch für Weinheim, wo FDP- Schatzmeister Dr. Joachim Schneider in der Mitgliederversammlung aktuell zwar „noch“ von einer zufriedenstellenden Kassenlage berichten konnte. Schon nach den „Doppelwählen“ in zwei Jahren werde das vorhandene Guthaben aber weitgehend aufgezehrt sein, so Schneiders Befürchtung.
Nicht
nur, weil ein Großteil der Mitgliedsbeiträge an die Kreiskasse abgeführt werden
muss. Gegenüber früheren Jahren fehlt es vor allem an Spendengeldern, die in
der Vergangenheit immer ein solides Polster für den Ortsverein bildeten. Ohne
diese Spenden werde es künftig immer schwieriger, die Wahlwerbung in
ausreichendem Maße zu finanzieren, so Schneider. „Licht und Schatten“ warf auch
der Rechenschaftsbericht von Martin Bürmann. So interessierten sich unter
anderem mehr als 100 Menschen an einem – coronabedingt – online durchgeführten
Forum mit Christian Lindner und nahmen an Präsenzveranstaltungen mit dem ehema
ligen Herausgeber und Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Focus“, Helmut
Markwort, teil.
Eine
Veranstaltung mit Lehrern der Dietrich-Bonhoeffer-Schule zum Thema
„Digitalisierung“, gedacht vor allem für die jüngere Wählerschaft, stieß
dagegen auf wenig Interesse. Dennoch sprach Bürmann angesichts eines
Zweitstimmenergebnisses von 15,24 Prozent von einem „guten Abschneiden“
bei der Wahl. Haushaltsplanung, neuerlicher Anlauf zu einem Hotelneubau sowie
einer Geriatrischen Einrichtung an der Mannheimer Straße,
Gewerbesteuereinnahmen, Hochwasserschutz und Ukraine- Flüchtlinge: Über
„Aktuelles aus dem Gemeinderat“ berichtete Karl Bär. Er distanzierte sich von
„puren Alibi-Agrar-Photovoltaik-Hochständen auf fruchtbaren Äckern“. Bär:
„Keine
Photovoltaik über Böden, wo Lebensmittel produziert werden.“ Dass die Themenpalette der FDP in der Öffentlichkeit zu wenig Berücksichtigung und Beachtung finde, monierte Sönke Jungclaus: „Es geht um ein bisher fehlendes schlüssiges Kommunikationskonzept.“ Der Ortsverband müsse seine Standpunkte und inhaltliche Positionierung nach außen tragen, sprang ihm die frühere Ortsverbandsvorsitzende, Andrea Reister, zur Seite.
Ob Atomausstieg, Verkehr, Migration, Digitalisierung, Ausbildungsplätze oder Kindergartengebühren: Die Botschaft, wo und für was die Liberalen stünden, müsse bei den Bürgern stärker deutlich gemacht werden. „Die FDP ist nicht die Partei der Neinsager. Sie hat vielmehr die Verantwortung für die kommende Generation“, so Reister.
Harald Paulsen sah sich für 25 Jahre Mitgliedschaft mit der Theodor-Heuss- Medaille in Bronze geehrt. Jeweils einmütig in ihren Ämtern bestätigt wurden Martin Bürmann als Erster Vorsitzender, Oliver Willmann als Zweiter Vorsitzender und Dr. Joachim Schneider als Schatzmeister. Als Beisitzer fungieren Erwin Teichmann (Schriftführer), Sönke Jungclaus, Andrea Reister, Tassilo Eckerle, Heike Dahlmann, Harald Paulsen, Gunter Müller und Renate Dötzer. Zu Kassenprüfem gewählt wurden Sebastian Stein und Sönke Jungclaus.